Indianer im Dachauer Land?

Als kürzlich eine Kindergartengruppe das Heimatmuseum besuchte, kam die Frage auf, was dies für ein seltsames Gebilde sei. Wie aus der Pistole geschossen kam die Antwort: „Ein Tipi!“
Ein Tipi? Hier im Dachauer Land? Gab es hier wirklich Indianer?
Auf den zweiten Blick wurde klar, die Form stimmt, aber sonst? Zum einen ist das Ding zu klein, um darin zu wohnen, die schützende Stoff- oder Fellhülle fehlt auch und die komischen Stangen, die nach unten in der Mitte zusammenlaufen, lassen einem Menschen eigentlich keinen Platz.
Nach einigem Rätselraten die Aufklärung. Es ist eine Heuheinze. Anders als heute, wo man das Heu in große Ballen gepresst und in weiße Folie verpackt auf den Feldern liegen sieht, musste das Heu früher von Hand mit der Heugabel auf die Heinzen gehängt werden, um es zu trocknen. Anschließend wurde es zusammengebunden und für den Winter in die Scheune eingelagert.
Anhand von alten Fotografien in Büchern und einem Gemälde, das im Museumsdepot lagert, bekamen die Kinder eine Vorstellung davon, wie dies früher ausgesehen hat. Da konnten sich dann auch einige Kinder erinnern, „sowas“ schon mal in den Bergen in Österreich oder Südtirol gesehen zu haben.




Am 8. November 1918 rief Kurt Eisner in München unter dem Namen Freier Volksstaat Bayern den Freistaat Bayern aus. Die Sonderstellung Bayerns innerhalb Deutschlands zeigte sich auch in der Weimarer Republik unter anderem daran, dass die Bayerische Notenbank berechtigt war, eigene Bayerische Banknoten herauszugeben, die neben den Reichsbanknoten gültig waren. Das Bild zeigt eine Bayerische und eine Reichs-Banknote aus dem Jahr 1922. Allerdings verloren diese Banknoten im Laufe kürzester Zeit ihren Wert. Bereits 18 Monate später gab es schon Geldscheine mit Millionenwerten, wie die beiden gezeigten vom September 1923.
Nach dem 1. Weltkrieg verpflichtete der Friedensvertrag von Versailles 1919 Deutschland zu Reparationszahlungen an die Siegermächte. Deutsche Reparationsleistungen mussten in Goldmark, Devisen und Sachgütern geleistet werden und waren daher nicht von der Inflation betroffen. Im Januar 1920 hatte die Mark gegenüber dem US-Dollar nur noch ein Zehntel ihres Wechselkurses vom August 1914.
Weil die Reichsregierung nicht mehr in der Lage war, die Reparationen in angemessener Höhe zu bezahlen und um den Ruhrkampf, den passiven Widerstand gegen die militärische Besetzung des Ruhrgebiets zu finanzieren, wurde immer neues Geld gedruckt, dessen Wert allerdings rasant verfiel. Darunter hatte auch die Bevölkerung zu leiden.

Die Kapelle ist 1734 vom Hofmarksherrn Karl Ferdinand Maria Reichsgraf von und zu Haimhausen über dem Bründl erbaut worden. Zuvor stand an dieser Stelle ein Bildstock mit einer Nachbildung des Gnadenbildes der Muttergottes aus Ettal. Deshalb lagen die Quelle und die (seit 1888) eingerichtete Lourdesgrotte innerhalb des Bauwerks. Erst 1934 hat man beide aus Platzgründen nach außen verlegt. An der Nordwand der Kapelle entspringt nun die Quelle, die dem Gotteshaus den Namen gegeben hat und von deren Wasser sich die Wallfahrer eine Linderung ihrer Augenleiden versprechen.
Seit 2000 ist die frühere Kapelle offiziell eine Filialkirche der Pfarrei Haimhausen. Ihr Festtag (früher 15.8.) wurde 2002 auf den 12.September (Mariä Namen) festgelegt.
Das im Heimatmuseum gezeigte Stück des alten Schindeldaches musste im Zuge der Renovierung von 1997–2000 dem heutigen Blechdach weichen.