Künstlerbiografien

Die Kün­stlerkolonie Haimhausen wurde 1895 mit der Ankun­ft von Prof. Bern­hard But­ter­sack ins Leben gerufen. Viele Kün­stler haben seit­dem hier in Haimhausen gewirkt und ihre Spuren hin­ter­lassen. Im Heimat­mu­se­um Haimhausen gibt es viele Gemälde, Zeich­nun­gen und Aquarelle. Die Tra­di­tion wird bis heute durch einige Kün­stler weitergeführt.

Hier find­en Sie im Fol­gen­den die Kurzbi­ografien der Kün­stler, deren Werke in der Jubiläum­sausstel­lung ab 8. Okto­ber 2022 zu sehen sind.

Alice Krüger (1888–1976) - Alice Krüger wurde 1888 in Calvörde (Sach­sen- Anhalt) geboren. Sie besuchte die seit 1925 beste­hende Mal-schule von Max Bergmann in Haimhausen. 1942 und 1944 nahm sie an den Schlos­sausstel­lun­gen in Dachau teil. Titel der Präsen­ta­tion in bei­den Jahren: “Dachauer Land und Leute“. Sie wurde vor allem bekan­nt durch ihre Blu­mengemälde. 1992 wid­mete der Kul­turkreis Haimhausen Alice Krüger eine Gedächt­nis-Einze­lausstel­lung in der Schu­laula Haimhausen. 
Bern­hard Küh­lewein - Der freis­chaf­fende, akademis­che Kun­st­maler Bern­hard Küh­lewein wurde 1938 in München geboren. Er wuchs im Tegernseer Tal auf. Nach dem Abitur studierte er an der Akademie der Bilden­den Kün­ste in München Malerei, Zeich­nen, Kun­st­geschichte und Anatomie. Im Meis­ter­be­trieb Rein­hard Huber in Dachau lernte er anschließend zwei Jahre das Maler- und Ver­golder­handw­erk. Während der Lehrzeit wohnte Bern­hard Küh­lewein in Haimhausen. Er lernte “Madame” Schmidt in der Dorf­s­traße ken­nen. Ihr Kün­stlerkaf­fee war eine Insti­tu­tion, hier wur­den schon zu Grün­derzeit der Haimhauser Malerkolonie Zim­mer an Kün­stler ver­mi­etet. Es ent­standen Fre­und­schaften zwis­chen Haimhauser Bürg­ern und Bern­hard Küh­lewein, die bis heute beste­hen. Heute lebt und arbeitet… 
Dörthe von Haniel - Kün­st­lerische Tätigkeit und Arbeits­bere­iche: Druck­grafik, Zeich­nung, Instal­la­tio­nen, Malerei 1986 – 1991 Studi­um der kün­st­lerischen Druck­grafik und Kun­st­geschichte an der Pol­ish Uni­ver­si­ty, London/München bei Prof. Dr. Leon Jon­cyk. Abschluss: MA Mit­glied der Kün­stlervere­ini­gung Dachau e. V. Ausstel­lungs­beteili­gun­gen und Beteili­gun­gen an inter­na­tionalen Grafik­wet­tbe­wer­ben (Auswahl): Var­na (Bul­gar­ien), Biel­la (Ital­ien), Maas­tricht (Nieder­lande), Cadaques (Spanien), Ljubl­jana (Slowe­nien), Kana­gawa (Japan), Kat­towitz (Polen), Bito­la (Maze­donien), Baia Mare (Rumänien), Tokyo (Japan), Graz (Öster­re­ich), Öre­bro (Schwe­den) Schlos­sausstel­lun­gen in Dachau, Wasser­turm in Dachau, Schön­brunn (Lks. Dachau), München, Kirn, Deggen­dorf, Mem­min­gen, Haimhausen Einze­lausstel­lun­gen: Würm­ta­late­lier, München Haimhauser Kul­turkreis e. V., Haimhausen Kün­stlervere­ini­gung Dachau e. V., DachauWasser­turm Dachau e. V., Dachau 
Dr. Andreas Schröder - Im Juli 1944 in Haimhausen in der Schloßk­lause geboren und aufgewach­sen. Nach Abitur, Studi­um der Zah­n­medi­zin, Staat­sex­a­m­en und Pro­mo­tion in Erlan­gen, 30 Jahre Gemein­schaft­sprax­is mit sein­er Frau in Haimhausen. Durch die Aus­lagerung der Kun­stakademie München während und nach dem Krieg nach Haimhausen, kam er schon früh mit vie­len Malern in Kon­takt, die in der Gast­wirtschaft sein­er Eltern verkehrten. Seine Liebe für die Malerei war damit geweckt. Nach lan­gen Jahren mit auto­di­dak­tis­chen Ver­suchen, begann er sich 1995 inten­siv­er mit der Aquarell­malerei zu beschäfti­gen, eben­so seine Frau Ursu­la und seine jüng­ste Tochter Maxi (Dipl.-Psychologin). Durch zahlre­iche Malkurse, Mal­reisen, Besuche der Akademien Aschau… 
Dr. Ursu­la Schröder - Dr. Ursu­la Schröder Im April 1946 in Abens­berg geboren und aufgewach­sen. Nach Abitur, Studi­um der Medi­zin und Zah­n­medi­zin in München und Erlan­gen, 30 Jahre Gemein­schaft­sprax­is mit ihrem Mann in Haimhausen. 1995 begann sie sich inten­siv mit der Aquarell­malerei zu beschäfti­gen. Durch zahlre­iche Malkurse und Akademiebe­suche, sowie 20 Jahre Kurse mit Willy Reichert hat sie sich ständig for­ten­twick­elt. Jährlich beteiligt sie sich an ihrer Ausstel­lung „Aquarell im Garten“ sowie an den jew­eili­gen Ausstel­lun­gen der „Haimhauser Art“. 
Elis­a­beth Schmidt - Elis­a­beth Schmidt war Kun­st­ma­lerin, geboren am 18. 2. 1882 in Sophien­berg in Ost­preußen. Sie lebte viele Jahrzehnte in Haimhausen. Die let­zten Leben­s­jahre ver­brachte sie in einem Bercht­es­gaden­er Altenheim. Am 20. 6. 1971 ist sie dort ver­stor­ben und hat auf dem Bergfried­hof Bercht­es­gaden ihre let­zte Ruh­estätte gefun­den. Schmidt malte vornehm­lich Gebirgs­bilder in Öl, hat aber auch gerne Blu­men dargestellt. Sie ist der Bergmannschule zuzurechnen. 
Grete Hoff­mann (1879–1944) - Die Malerin und Grafik­erin Grete Hoff­mann wurde 1879 in Zabrze (Ober-Schle­sien) geboren. Sie studierte in Stuttgart und München. In dieser Zeit lernte sie, ver­mut­lich durch Kün­stlerkol­le­gen, die Dachauer Gegend ken­nen und über­siedelte nach Haimhausen. Hier wohnte sie im Haus der Fam­i­lie Kraus. Ihre bevorzugten Motive waren Blu­men­stil­lleben. In der großen Kun­stausstel­lung im Münch­n­er Glas­palast kon­nte sie sechs­mal ihre Blu­mengemälde ausstellen. In der Kün­stlervere­ini­gung Dachau war sie von 1936 bis 1942 mit ihren Werken vertreten. Sie ver­starb 1944 in im Kranken­haus in Dachau und fand ihre let­zte Ruh­estätte in Haimhausen auf dem Gemein­de­fried­hof. In der Gemeinde Haimhausen ist eine Straße nach… 
Katrin Schür­mann - 1944 geboren in Goslar Jugend und Schulzeit in Namib­ia 1963 — 1965 Studi­um ( Diplo­ma in Graph­ic Design) an der Michaelis School of Fine Art – Uni­ver­si­ty of Cape Town 1966 — 1969 München — Buch- und Zeitschrifte­nil­lus­tra­tio­nen 1971 — 1973 Kap­stadt — Buchillus­tra­tio­nen 1974 — 1976 Hei­del­berg 1976 — 1979 Paris Seit 1979 wohn­haft in Haimhausen, Land­kreis Dachau Seit Anfang der 80er Jahre Mit­glied in der Kün­stlervere­ini­gung Dachau. Mit­glied im BBK München und Ober­bay­ern Regelmäßige Ausstel­lungs­beteili­gung an Mit­glieder­ausstel­lun­gen in der Galerie der KVD sowie im Schloss Dachau Ankäufe: Stadt Dachau, Land­kreis Dachau, Staatsgemäldesammlung 
Lieselotte Plang­ger- Popp (1913–2002) Ehren­bürg­erin von Haimhausen - Lieselotte Popp wurde 1913 in Ost­preußen geboren. Nach Abitur und Aus­bil­dung zur Gebrauchs­grafik­erin arbeit­ete sie in Königs­berg und Han­nover in bekan­nten Ver­la­gen. Neben der beru­flichen Tätigkeit erlernt sie in ein­er Abend­schule die Tech­nik des Holzs­tichs. Sie illus­tri­ert Lit­er­atur­texte und nimmt an Kun­stausstel­lun­gen in Dres­den, München und Wien teil. 1946 kam Lieselotte Popp nach Haimhausen. Sie erweit­erte ihre grafis­chen Ken­nt­nisse mit einem Studi­um an der Akademie der Bilden­den Kün­ste in München. Durch die Zer­störung der Akademiege­bäude fand der Lehrbe­trieb im Schloss Haimhausen unter den ein­fach­sten Bedin­gun­gen statt. Ihr Lehrer war u. a. Prof. Adolf Schin­ner­er, der mit seinem Unter­richt und seinem… 
Max Bergmann (1884–1955) - Max Bergmann wurde 1884 in Fürstenberg/Oder (heute Eisen­hüt­ten­stadt) geboren. Nach dem Abitur fol­gte ein Studi­um der Malerei in Berlin und München. Er lerne in der Akt­malk­lasse von Lud­wig von Her­t­erich und wurde 1906 Meis­ter­schüler des Tier­malers Hein­rich von Zügel. Max Bergmann unter­nahm mehrere Reisen ins europäis­che Aus­land. Bei einem Stu­di­en­aufen­thalt 1910 in Paris lernte er den Maler Mar­cel Duchamp ken­nen, der zwei Jahre später München besuchte. 1912 kam Max Bergmann nach Haimhausen. 914 Heirat mit Dorothea Karstadt. Aus der Ehe gin­gen drei Kinder her­vor. Der Sohn Klaus wurde eben­falls Maler. Teil­nahme am Ersten Weltkrieg. 1916 kaufte er mit sein­er Frau… 
Mette Ther­bild - Geboren 1956 in Däne­mark, 1982–1987, Studi­um bei Prof. William Wilder, Sun­ning­well, Oxford, GB 1988–91, Studi­um Bildende Kun­st und Graphik, War­wick­shire Col­lege of Art, GB 1991, Mas­ter (MA) Kun­st­geschichte, Oxford Brookes Uni­ver­si­ty, GB Mit­glied der Kün­stlervere­ini­gung Dachau und Berufsver­band Bildende Kün­stler Ober­bay­ern Bay­ern. Ausstel­lun­gen in In-und Aus­land, z. B. Lon­don, Oxford, Kopen­hagen, München, Dachau. Seit 2017 Ref­er­entin KZ Gedenkstätte Dachau Dozentin VHS, Malerei. 
Michael Wen­ing (1645–1718) - Michael Wen­ing war Kupfer­stech­er im Dien­ste der Kur­fürsten Fer­di­nand Maria von Bay­ern und Max Emanuel. Er wurde 1645 in Nürn­berg als Sohn eines Schweinemet­zgers geboren und verstarb1718 in München. Die Kupfer­stich­blät­ter von Michael Wen­ing mit zwei ver­schiede­nen Schlos­san­sicht­en von Haimhausen sind in vie­len heimis­chen Haushal­ten im Orig­i­nal oder Kopie zu find­en, bzw. sie dürften den meis­ten Haimhauser Bürgern/innen bekan­nt sein. Sie stam­men aus seinem Hauptwerk „His­tori­co Topographia Descrip­tio“. Es gilt als umfassend­ste Beschrei­bung der Land­schaft, Städte, Gebäude, Klöster, und Gärten Bay­erns der Frühen Neuzeit. Die Kupfer­stiche sind eine wertvolle authen­tis­che Quelle für spätere Gen­er­a­tio­nen. Wen­ing musste sich verpflicht­en die Kupferlatten… 
Otto Kling (1883 – 1973) - Otto Kling (1883 – 1973) Der Münch­n­er Kun­st­maler Otto Kling war Schüler bei Prof. But­ter­sack. Durch den Besuch der Malschule von Prof. But­ter­sack lernte er Haimhausen ken­nen. In den 1920er Jahren bereiste er Südafri­ka und schuf dort zahlre­iche Werke. Er war in München-Solln bis zu seinem Tode tätig. 
Paul Erbe (1894- 1972) - 1894 wurde Paul Erbe in München geboren. Nach dem Abitur 1913 begann er in München mit einem Studi­um der Kun­st­geschichte und Philoso­phie. Im ersten Weltkrieg meldete er sich als Frei­williger zum Mil­itär­di­enst. Nach dem Krieg gab Paul Erbe sein Studi­um auf und wid­mete sich der Malerei als Auto­di­dakt. 1922 über­siedelte er nach Haimhausen und wohnte vor­erst im Haus des Malers und Grafik­ers Pro­fes­sor Adolf Schin­ner­er. Paul Erbe heiratete eine Haimhauserin und hat­te mit sein­er Ehe­frau Maria fünf Kinder. Er nahm am zweit­en Weltkrieg teil. 1957 errichtete er mit sein­er Frau in der Früh­lingsstraße ein Haus. In den Nachkriegs­jahren sah er… 
Prof. Bern­hard But­ter­sack (1858–1925) - Bern­hard But­ter­sack wurde 1858 in Lieben­zell im Nord­schwarzwald geboren. Er studierte an der Königlichen Kun­stschule in Stuttgart und an der Kun­stakademie in Karl­sruhe. Ab 1884 lehrte er an der Kun­stakademie in München und wurde von Prinzre­gent Luit­pold zum Königlichen Pro­fes­sor ernan­nt. 1892 wurde Bern­hard But­ter­sack Grün­dungsmit­glied der Münch­n­er Seces­sion, ein­er Vere­ini­gung die für die Frei­heit in der Kun­st ste­ht. But­ter­sack war ein Land­schafts­maler, der der Kun­strich­tung Freilicht­malerei zuzurech­nen ist. Zum Malen ging er in die freie, unver­brauchte Natur. Er beobachtete die sich verän­dern­den Lichtver­hält­nisse, die inter­es­san­ten Wolkenge­bilde, die morasti­gen Wege und Felder, die alten her­rlichen Bäume und hielt diese unmittelbaren… 
Robert Gün­ther (1908–2006) - Der Fotograf und Kun­st­maler wurde 1908 in Brünn (tschechisch: Brno)) geboren. Nach Vertrei­bung und Flucht kam er 1954 nach Dachau und blieb dort mit sein­er Frau und fünf Kindern bis zu seinem Tod. Dachau und Umge­bung erkun­dete Robert Gün­ther mit einem großen schwarzen Fahrrad. Dabei trug er immer eine schwarze Basken­mütze auf dem Kopf, man kön­nte sagen, sie wurde zu seinem Marken­ze­ichen. Durch sein fre­undlich­es Auftreten und seine markante Erschei­n­ung wurde er zu ein­er stadt­bekan­nten Per­sön­lichkeit. Mit dem Fahrrad gelangte Robert Gün­ther auch nach Haimhausen. Hier fand er Zugang zu eini­gen Fam­i­lien und por­traitierte gerne die Kinder der Gast­fam­i­lien. Das… 
Siegfried Wiesham­mer - Siegfried Wiesham­mer, Ober­amt­srat a. D., wech­selte 1986 seinen Wohn­sitz von München nach Haimhausen. Schon während sein­er Beruf­stätigkeit hat er als Auto­di­dakt mit der Malerei begonnen. Er gestal­tete Por­traits sein­er Kinder, später der Enkel. Gewürdigt wur­den seine Darstel­lun­gen kaum und so wid­mete er sich der Land­schafts­malerei. Seine Motive fand er in Haimhausen und den umliegen­den kleinen Ortschaften. Viele bekan­nte und ver­traute Ansicht­en — vor allem Gebäude — hat er in seinen Bildern fest­ge­hal­ten. Diese Bilder, alle im gle­ichen For­mat, sind für uns heute sehr inter­es­sant, da sich Haimhausen in den let­zten 15 Jahren in hohem Maße verän­dert hat. 1996 hat der…