Torfscheit

Torf­scheit

Seit etwa 4.000 Jahren unter­liegen Moor­flächen in Mit­teleu­ropa ein­er mehr oder min­der inten­siv­en Nutzung. Bere­its seit Beginn der Bronzezeit wurde Bren­ntorf gewon­nen, der in Form luft­getrock­neter Soden möglicher­weise die Basis der Kupfer- und Zinnschmelze für die Bronze­herstel­lung bildete.

Auf­grund von frühen Quellen (z.B. Plin­ius) wis­sen wir, dass Torf beson­ders an der Nord­seeküste (auf­grund der großen Küsten­moore und man­gels geeigneter Alter­na­tiv­en) schon sehr lange als Brennstoff genutzt wird. Die Wärmeaus­beute ist zwar geringer als jene von Braunkohle, jedoch bess­er als die von Holz. In größerem Umfang set­zte die Torfnutzung erst mit der Holzverk­nap­pung ab etwa 1750 ein, bis sie um 1900 allmäh­lich durch die Kohle­feuerung abgelöst wurde.

In den Gebirgsre­gio­nen Europas hat­te der Torf­s­tich gerin­gere Bedeu­tung als im Flach­land, ver­mut­lich weil durch den Kiefernbe­stand ein­fach­er zu gewin­nen­des Bren­n­ma­te­r­i­al in aus­re­ichen­der Menge existierte. Torf wurde eher als Neben­pro­dukt bei der Trock­en­le­gung feuchter Wiesen gestochen und in der Land­wirtschaft als Streu in den Ställen ver­wen­det; nur in Notzeit­en diente er auch als min­der­w­er­tiger Brennstoff.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Torfstich)

In dem 1968 bei Feldged­ing gedreht­en und 1970 vom Insti­tut für den Wis­senschaftlichen Film (IWF) veröf­fentlicht­en Stumm­film in Schwarz-Weiß „Mit­teleu­ropa, Ober­bay­ern — Torf­stechen im Dachauer Moos“ zeigen Franz Simon und Gün­ther Kapfham­mer die Arbeitsweise beim Torfstechen.

Filmbeschrei­bung:

Ein Torf­s­tich wird abgesteckt, Rasen­stücke und Erdre­ich wer­den abge­tra­gen. Der Torf wird mit dem Torf­scheit gestochen, auf Schubkar­ren gelegt, zur Trock­nungsstelle gefahren und abge­laden. Die in Dop­pel­rei­hen lock­er aufeinan­dergelegten Torf­stücke müssen nach eini­gen Wochen umge­set­zt wer­den, bevor man sie in die Torfhüt­ten ein­lagern kann.“
Sie find­en den kom­plet­ten Film hier. Dort gibt es auch eine mehr­seit­ige PDF-Datei mit weit­er­führen­den Informationen.

Der Torf­scheit im Haimhauser Heimat­mu­se­um doku­men­tiert, dass auch in der Nähe von Haimhausen Torf gestochen wurde. Laut der oben genan­nten PDF-Doku­men­ta­tion gehörte Haimhausen zu den Orten im Dachauer Moos, in denen noch 1968 Tor­fab­bau betrieben wurde. Torf wurde vom Ende der Frost­pe­ri­ode bis Mitte Juni gestochen, so dass er zu Beginn der kalten Jahreszeit aus­re­ichend getrock­net war.

Die Arbeit der Torf­stech­er und die Torfhüt­ten waren auch beliebte Motive der Dachauer und Haimhauser Malerkolonien, wie etwa bei Prof. But­ter­sack (Torfhütte im Herb­st des Dachauer Moos­es, Öl 1914) oder dem Moor­maler Her­mann Böck­er (Torf­s­tich im Dachauer Moos).

Die “Neuen” stellen sich vor

Dir Neuen: Elke Niedermair und Dörthe Haniel von Haimhausen

Die Neuen: Elke Nie­der­mair und Dörthe Haniel von Haimhausen

Ab dem 1. Juli wech­selt die Leitung des Haimhauser Heimat­mu­se­ums. Elke Nie­der­mair und Dörthe Haniel von Haimhausen treten die Nach­folge von Gabriele Don­der-Langer an, die Haimhausen lei­der ver­lässt und damit eine große Lücke hinterlässt.

Wir wollen ver­suchen, das Heimat­mu­se­um in ihrem Sinne weit­erzuführen, ihm aber auch gle­ichzeit­ig unseren eige­nen per­sön­lichen Stem­pel aufzudrücken.

Unser Anspruch ist es, das Heimat­mu­se­um für alle Haimhauserin­nen und Haimhauser zu ein­er Anlauf­stelle zu machen, um in Erin­nerun­gen zu schwel­gen, aber vielle­icht auch bish­er unbekan­nte Seit­en unseres Heima­tortes zu ent­deck­en. Ins­beson­dere unsere Neubauge­bi­ete haben viele neue Mit­bürg­er ange­zo­gen, denen das Heimat­mu­se­um dabei helfen kann, sich mit dem Ort zu iden­ti­fizieren und hier heimisch zu werden.

In enger Zusam­me­nar­beit mit dem Arbeit­skreis Orts­geschichte des Kul­turkreis­es wollen wir auch in Zukun­ft inter­es­sante Ausstel­lun­gen zu The­men der Orts­geschichte zusammenstellen.Aber auch die Dauer­ausstel­lung wird immer mal wieder mit Neuer­wer­bun­gen oder Schätzen aus dem Depot, die viel zu schade sind, nicht gezeigt zu wer­den, angere­ichert und verändert.

Wir freuen uns, wenn Sie uns im Heimat­mu­se­um Haimhausen besuchen.

Die Öff­nungszeit­en find­en Sie hier.

Neuerwerbung

Buttersack-Radierung

But­ter­sack-Zeich­nung

Aus Pri­vatbe­sitz kon­nte im Juni 2018 eine Zeich­nung von Bern­hard But­ter­sack (* 16. März 1858 in Lieben­zell; † 6. Mai 1925 in Ick­ing im Isar­tal) erwor­ben werden.

Sie stammt aus dem Jahr 1888 und zeigt Inhausen mit sein­er präg­nan­ten Kirche.

Eine Ära geht zu Ende

Am 11. Juni ver­ab­schiedete Bürg­er­meis­ter Fel­ber­meier die bish­erige Lei­t­erin des Heimat­mu­se­ums, Frau Gabriele Don­der-Langer. Im Bei­sein der Mit­glieder des Arbeit­skreis Orts­geschichte würdigte er dabei ihr vielfältiges und beispiel­haftes Engage­ment für die Kul­tur in Haimhausen. Nach dem Umzug des Heimat­mu­se­ums in die neuen Räume hat­te Frau Don­der-Langer diesem ihre ganz eigene Hand­schrift gegeben und damit auch große Fußstapfen für ihre Nach­fol­gerin­nen, Frau Elke Nie­der­mair und Frau Dörthe Haniel von Haimhausen hinterlassen.

Gott sei Dank bleibt sie uns vor ihrem Wegzug aus Haimhausen noch einige Zeit erhal­ten und ste­ht dem Muse­um und sein­er neuen Leitung auch weit­er­hin mit Rat und Tat zur Seite.

Für die weit­ere Zukun­ft wün­schen wir ihr alles Gute und so wie wir sie ken­nen, wird sie am neuen Wohnort bes­timmt bald ein neues Betä­ti­gungs­feld finden.

Sonderdruck zur Ausstellung 50er Jahre

Inzwis­chen ist zur Ausstel­lung “Die 50er Jahre im Land­kreis Dachau — Wirtschaftswun­der und Ver­drän­gung” der Begleit­band erschienen.

Der Artikel über Haimhausen, geschrieben von Hiltrud Frühauf, ist ab sofort als Son­der­druck für 6 € zu den üblichen Öff­nungszeit­en im Heimat­mu­se­um erhältlich.

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